Jahresreise der Vereinigung vom 16.06. – 19.06.2018; München/Bayerischer Landtag
Als wir am 16.06.2018 zum 2. Mal nach München zu unserer Jahresreise aufbrachen, war das Wetter und die Prognose für die Reisedauer ausgesprochen gut, die Erwartungshaltung groß, denn mit ca. 45 Teilnehmern hatte die Reise im Vorfeld ein großes Echo gefunden. Uta Windisch, unsere Vizepräsidentin hatte alles perfekt organisiert, da konnte nur ein außergewöhnliches Ereignis die Stimmung trüben.
Aber in Bayern ticken die Uhren immer etwas anders als im Rest der Republik. So schien es auch diesmal. Aus Bayern zeichnete sich ein handfestes Gewitter am politischen Himmel der Bundesrepublik Deutschland ab.
Die Suche nach einem Weg der Ausgewogenheit zwischen Hilfsbereitschaft auf der einen Seite und geordneten, rechtstaatlichen Aufnahme-
Zunächst aber war das Ziel der Reise die Bayerische Landesausstellung im Kloster Ettal am Fuße der Alpen. Anlass dieser Ausstellung unter dem Motto „Mythos Bayern – Wald, Gebirg und Königstraum“ ist das Jubiläum 100 Jahre Freistaat Bayern. Im Mittelpunkt dieser Landesausstellung stehen eindeutig die konstituierenden Elemente des „Mythos Bayern“, die allesamt vorfreistaatlich waren: Wald, Gebirge und ein traumhaftes Königstum. Ein interessantes Selbstverständnis dieses „Freistaates“. Dabei sind die mythischen Wälder Bayerns – der Ausstellung folgend – nur am Rande ein Wirtschaftsfaktor. Statt Waldbewirtschaftung, Waldnutzung und Tourismus erklingt eher ein mythisches Rauschen, sagenhaft und geheimnisvoll. Das Gebirge ist die Kulisse, wobei „Gebirg“ offenbar nur die Alpen meint. Die Mittelgebirge Bayerns spielen in der Ausstellung keine Rolle.
Schloss Linderhof aus unserem Besuchsprogramm, das Wohnzimmer Ludwig II., ging aus dem Gehöft des Bergbauern Linder hervor, in dem König Ludwig anfangs nur 2 bis 3 Zimmer mieten wollte. Aber wenn ein König vor der Politik auf der Flucht ins Reich der reinen Kunst ist, dann wird nach Inbesitznahme ein Bauernhof nicht mehr wiederzuerkennen sein, besonders wenn er so traumhaft vor der Gebirgskulisse des Ettales gelegen ist. Der Traum König Ludwig II. ist Stein geworden in Herrenchiemsee, Neuschwanstein und eben im Schloss Lindnerhof usw. Er wurde dem Königreich Bayern aber so teuer, dass König Ludwig das Angebot Bismarcks, etwa 6 Millionen Gulden (später mehr als 6 Millionen Goldmark), zu zahlen über die Schweiz an Ludwigs Privatkasse, wenn als Gegenleistung Ludwig den preußischen König Wilhelm I. in Versailles als „Deutschen Kaiser“ vorschlagen würde, einfach nicht ablehnen konnte. So geschehen, uns zur Freude.
Hinter einer barocken Fassade des Schlosses Linderhof erwartete uns Neorokoko pur in phantasmagorischer Fülle. Luchino Visconti drehte dort seinen Ludwig-
Wichtigstes Ziel der Reise war natürlich ein Besuch im Maximilianeum, dem Sitz des Bayerischen Landtages. Ein imposanter Bau von König Max II. 1857 auf der Isarhöhe bei München begonnen. Als großer „Nationalbau“ zur „Hebung des monarchischen nationalen Volksgeistes“. Unsere Schwestervereinigung der ehemaligen Mitglieder des Bayerischen Landtages e.V. war uns ein offener, herzlicher und bei der Organisation der Reise außerordentlich hilfreicher Gastgeber. Vor allem ihr Geschäftsführer Heribert Neuffer hat maßgeblich zum Gelingen der Reise beigetragen. Am Montag den 18.06.2018 stand die Landtagsbesichtigung auf dem Plan. Empfangen wurden wir vom Herrn Korinek, einem Urgestein des Besucherdienstes, der uns ausführlich die wichtigsten Räumlichkeiten zeigte und Besonderheiten erklärte. Die Begrüßung im Plenarsaal durch den Vorsitzenden der Bayerischen Schwestervereinigung Adolf Dinglreiter, folgte die Einladung zum Mittagessen durch Landtagspräsidentin Barbara Stamm. Dazu kam Thomas Goppel, Minister im Kabinett Stoiber. Thomas Goppel, heute MdL, unterrichtete die sächsischen Gäste über die vormittägliche CSU-
Geselligkeit durfte auf der Reise natürlich nicht zu kurz kommen. Bei einem Besuch im Münchner Biergarten Hofbräu-
Unsere Präsidentin dankte allen die zum Gelingen der Reise beigetragen haben.
Bilder von linke nach rechts:
Gesamtansicht Kloster Ettal; Quelle: Pixabay; Creative common
Eingan zur Computershow;
Computershow Ludwig und seine Schlösser;
In der Landesausstellung Mythos Bayern;
Quelle: alle anderen Fotos: VeMdL e. V.
Bilder von linke nach rechts:
Gesamtansicht Schloss Linderhof;
Quelle: Pixabay; Creative common
Das Lieblingstier Lundwig II:
Arbeits-
Schlossgarten
Quelle: alle Fotos: VeMdL e. V.
Danach folgte eine Stadtrundfahrt und anschließend ein Stadtrundgang durch die historische Innenstadt von München für die Härtesten unter uns. Nach Ludwig dem Bayern war München der Sitz der Wittelsbacher Herzöge von Bayern, das erbteilungsbedingt mal größer und mal kleiner war. Mönche erbauten sich schon im 12. Jahrhundert die Peterskirche „bei den Mönchen“, was der entstehenden Stadt ringsum schließlich ihren Namen „München“ verlieh. Weithin sichtbarer Ausdruck des Wittelsbacher Erbes ist das Museumsviertel. Museen von Weltruf wie Alte und Neue Pinakothek, Lenbachhaus, Pinakothek der Moderne, Paläontologisches Museum in der ehemaligen Kunstgewerbeschule, Glyptothek, Propyläen, Staatliche Antikensammlungen, Basilika Sankt Bonifaz sind Ausdruck dessen, dass zwei ganze und zwei halbe Tage nicht annähern ausreichen, um München wirklich kennenzulernen. Nicht zu übersehen ist Bayerns Größe an der Statue der Bavaria am Rande der Theresienwiese. Diese fast 19 Meter hohe gusseiserne Statue mit Schwert und Eichenkranz, zu ihren Füßen der Bayerische Löwe, thront vor der Ruhmeshalle, in der 77 Büsten von Männern und wenigen Frauen Bayerns Prominenz aus Politik, Wissenschaft und Kunst verehren. Wenn alljährlich das Volk auf der „Wiesn“ vor der Bavaria das Oktoberfest feiert, ist sich höchst wahrscheinlich nicht mehr jeder Maßbier schwenkende Besucher dessen bewusst, dass er die große Hochzeit von 1810 nachfeiert, als der Thronfolger und spätere König Ludwig I. von Bayern Therese von Sachsen-
Der vierte und letzte Reisetag sah schließlich einen Besuch der Bavaria Filmstudios in Geiselgasteig bei München vor. Hier erfuhren die Vereinsmitglieder, mit welchen Mitteln und Techniken Kinobesucher und Fernsehzuschauer die Illusion erfahren, sie seien Gast an König Ludwigs Hof, seien mit Jim Knopf, dem Lokomotivführer unterwegs, begleiteten Asterix und Obelix auf ihrem Weg nach Rom oder seien in Lothar-
Wie jedes Jahr erfolgt der Blick voraus, wohin uns die nächste Jahresfahrt führen wird. Mit Uta Windisch kann man eine Fahrt zu jedem Punkt der Erde planen, sie wird dies ausgezeichnet managen.
Bilder von linke nach rechts: Gesamtansicht Maximilianeum; Quelle: Pixabay; Creative common; Saal Landtagspräsidium; Plenarsaal; Mttagessen auf Einladung der Landtagspräsidentin Quelle: alle Fotos: VeMdL e. V.
obere Reihe: München eine Reise wert; untere Reihe: Bavaria-
DerTag zwei stand unter dem Motto „Cochem, jüngere Deutsche Geschichte und Mosellandschaften“. An der Mosel in Cochem angekommen, ging es mit Shuttlebussen zur Besichtigung zum hoch über der Mosel gelegenen ehemaligen Bunker der Bundesbank, der heute privat erfolgreich betrieben wird. Hier holte uns die Geschichte des kalten Krieges ein, denn der Bunker diente zur vorsorglichen Lagerung einer Ersatzwährung, für den Fall eines Fälscherangriff auf die Währung der Bundesrepublik Deutschland. Ob sich dies im Realfall hätte so umsetzen lassen, kann heute nicht mehr geklärt werden, Gott sei Dank. Die Frage kam allerdings auf, ob die DDR sich auch auf einen Angriff auf die DDR-
Weiter ging es zu einem der geschichtsträchtigen Orte Deutschlands, hinauf zum Hambacher Schloss. Bei einer Führung lernten wir die wechselvolle Geschichte des Schlosses kennen und in der Ausstellung die Bedeutung des Hambacher Festes, insbesondere für die Entwicklung der deutschen Demokratie bis in die Gegenwart. Die deutschen Farben: schwarz, rot, gold – sie stehen für Freiheit und Einheit! Das Ziel des Hambacher Festes am 27. Mai 1832 war die Einheit Deutschlands, aber auch die Presse-
Zum Tagesabschluss konnten wir im wahrsten Sinne des Wortes die Pfalz schmecken – bei einer Weinverkostung im Weingut der Stadt Alzey. Ganz unterschiedliche Tröpfchen -
Der letzte Tag unserer Reise stand ganz im Zeichen des Besuchs des Landtages von Rheinland-
Anschließend begrüsste uns Landtagsvizepräsident Hans-
Beim anschließenden Mittagessen im „Haus des deutschen Weines“ gab es Gelegenheit zu individuellem Austausch. Aufgefallen war uns, dass im Restaurant bei den Wappen der Deutschen Weinanbaugebiete das Sächsische Wappen fehlte. Unser Hinweis darauf wurde eher etwas erstaunt zur Kenntnis genommen. Auch ein Stück Geschichtskunde!
Präsidentin von Fritzsch sprach zum Abschluss der Reise Dank für die herzliche Gastfreundschaft aus. Es folgte eine herzliche Einladung nach Dresden zur Festveranstaltung anlässlich des 25 jährigen Bestehens unserer Vereinigung, die gleichzeitig ein Jubiläum zu 30 Jahren „Friedlicher Revolution ist“.
Glück Auf!
Mit Uta Windisch, unserer Vizepräsidentin, reisen heißt, gute Organisation, perfektes Wetter, vielleicht manchmal ein wenig zu warm und gute Laune allgemein. Als wir am 15.06.2019 am Sächsischen Landtag zur unserer 2. Reise nach Rheinland-
In Mainz angekommen nahmen wir Quartier im Hotel auf dem Kupferberg. Abends warteten schon der Präsident unserer Schwestervereinigung, Minister a.D. Dr. Alfred Beth und Vizepräsidentin a.D., Helga Hammer, im Hof Ehrenfels auf uns. Das historische Weinhaus bot das entsprechende Ambiente. Helga Hammer war schon beim ersten Besuch in Rheinland-
Jahresreise der Vereinigung vom 15.06. – 18.06.2019; Mainz/Rheinland-
Vereinigung ehemaliger Mitglieder des Sächsischen Landtages e.V. in Rheinland-
Präsident der Schwestervereinigung Minister a.D. Dr. Alfred Beth und LT-
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