Portal der VeMdL e.V. Geschichte und Geschichten 2015 ....... 25 Jahre Sächsischer Landtag nach der friedlichen Revolution 1989 2016 .... 25 Jahre Umweltgesetzgebung im Freistaat Sachsen - im  wiedervereinigten Deutschland Von Prof. em. Dr. rer. nat. habil. Karl Mannsfeld

Er weiss, dass es gilt, dabei Kompromisse zu machen, weil die Lebensentwürfe der Menschen ganz unterschiedlich sind und sich dies auch in politischen Einschätzungen, Haltungen und Meinungen widerspiegelt, so dass bei ein und demselben Sachgegenstand ganz unterschiedliche Wertungen und Einschätzungen zustande kommen können.


Solange sich diese an den Rahmenbedingungen eines demokratischen, sozialen, ökologischen Rechtsstaates orientieren, ist davon auszugehen, dass sich unterschiedliche politische Wertungen und Einschätzungen zu gesellschaftlichen Prozessen auch in einer Verfassung wiederfinden.

Wertungen und Einschätzungen zu gesellschaftlichen Prozessen, die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingen unterliegen im Laufe der Zeit Änderungen, woraus sich auch die Verpflichtung an den verfassungsändernden Gesetzgeber – hier z.Z. der Sächsischen Landtag und im Einzelfall auch das Volk - ergibt, die Sächsische Landesverfassung auf deren Konsistenz bezüglich der gesellschaftlichen Ansprüche von Zeit zu Zeit zu prüfen. Die Bilanz zwischen Konservativismus und Liberalismus stellt sich dabei für jede Generation.

Kunzmanns Beitrag hier, ist deshalb auch als eine Diskussionsvorlage zu betrachten, deren Qualität allerdings allein schon durch die Tatsachen untermauert  wird, dass er Berichterstatter des Verfassungs- und Rechtsausschuss zu den Lesungen im Sächsischen Landtag bei der Abstimmung  (1992) zur Landesverfassung war und sich danach weiter aktiv an deren Weiterentwicklung beteiligte und beteiligt, nicht nur mit Kommentaren. Kunzmann erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, weil der hier angebotene Raum dafür zu klein ist.                                                                (Vollständiger Beitrag: klick hier)


Mit Dr. Bernd Kunzmann konnte ein besonders profunder Kenner der Sächsischen Verfassungsgeschichte, insbesondere der nach der Wiedereinführung des Freistaates Sachsen im geeinten Deutschland, gewonnen werden, einen Beitrag zur 25. Wiederkehr des Inkrafttretens der Verfassung im wiedererrichteten Freistaat Sachsens hier zu veröffentlichen.

Kunzmann kennt, wie kaum ein anderer, das langwierige, anstrengende aber letztendlich erfolgreiche Ringen, dem „neuen“ Freistaat Sachsen eine Verfassung zu geben. Der Freistaat Sachsen war damit demokratisch verfasst.


Vorwort

25 Jahre sind im Leben eines Menschen ein nicht unerheblicher Zeitraum. Im Strom der Geschichte ist es weniger als ein Wimpernschlag.  

Vor rund 25 Jahren, genau gesagt am 6. Juni des Jahres 1992, ist die vierte Verfassung in der Geschichte Sachsens in Kraft getreten. Die gängige Formulierung „In Kraft treten“ könnte die Vorstellung von „Kraft“, von „Wirkmächtigkeit“ auslösen. Mancher mag bei dem Gedanken förmlich den metaphorischen Windhauch verspüren, den das Wehen des „Mantels der Geschichte“ erzeugt. Dieser Mantel ist schließlich die Lieblingsmetapher des  Kanzlers Kohl gewesen.

Die Herstellung der bundesstaatlichen Einheit von jetzt 16 deutschen Ländern ist Geschichte. Die zweimalige Auflösung und die jeweilige Wiedergründung des Landes Sachsen, einmal 1934 und dann wieder 1952, ist Geschichte.

Die Sächsische Verfassung im postfaktischen Zeitalter

Bilanz und Ausblick nach 25 Jahren

von Dr. Bernd Kunzmann



Das Inkrafttreten einer jeden der vier sächsischen Verfassungen ist inzwischen auch Geschichte. Was davon ist Gegenwart, was davon ist Zukunft?


Wer diese Frage stellt, nimmt die Gegenwart als Zäsur. Er misst die Vergangenheit mit der Elle der Gegenwart. Er blickt in die Glaskugel der Gegenwart in der Hoffnung, dort Konturen der Zukunft ausmachen zu können.

Berd Kunzmann/2017


  Mehr glauben als wissen: Postfaktisch (Foto: Getty Images)


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500 Jahre Reformation.

Ihre Wirkung auf Kirche und Gesellschaft der Gegenwart

von Pfarrer i.R. Heiner Sandig



Es ist Anliegen dieses Portals, neben unterschiedlichen Themen auch unterschiedliche Autoren mit unterschiedlichen Sichtweisen, aus unterschiedlichen Lebensentwürfen zu Wort kommen zu lassen. Natürlich möchten wir nach Möglichkeit erreichen, dass die Autoren einen Bezug zum Sächsischen Landtag haben. Es war naheliegend, Heiner Sandig als ehemaligen Abgeordneten des Sächsischen Landtages darauf anzusprechen, ob er sich des Themas annehmen möchte.


Heiner Sandig, der Autor des folgenden Beitrages, ist Pfarrer der evangelisch-lutherischen Landeskirche in Sachsen und als solcher hat er den Beitrag: „500 Jahre Reformation -  Ihre Wirkung auf Kirche und Gesellschaft der Gegenwart“ auch verfasst.


Heiner Sandig war Mitglied des 1. Sächsischen Landtages nach der friedlichen Revolution - Insgesamt 3 Wahlperioden und mit Direktmandat für die CDU und von 2008 bis 2009. In der ersten und zweiten Legislaturperiode war Heiner Sandig ein Vizepräsident des Sächsischen Landtages. Das Amt des Ausländerbeauftragten von Sachsen hatte er von 1992 bis 2004 inne. Als erster Ausländerbeauftragter des Freistaates Sachsen hat sich Heiner Sandig Achtung und Ansehen über Parteigrenzen hinweg erworben.

Heiner Sandig wirkt auch heute noch als ehrenamtlicher Pfarrer der Kirchgemeinde Streumen.


Aus dem Inhalt: 500 Jahre Reformation -  Ihre Wirkung auf Kirche und Gesellschaft der Gegenwart - von Heiner Sandig

Es reizt mich schon sehr, das mir aufgegebene Thema zu bearbeiten, auch wenn erst ein knappes Jahr nach den großen Jubiläumsfeierlichkeiten vergangen ist. Sicher gibt es auch Wissenschaftler, die die Wirkung eines solchen Großereignisses professioneller und umfassender darstellen können; da gibt es bestimmt schon viele Abhandlungen, und es werden höchstwahrscheinlich  auch noch weitere in Zukunft folgen. Mein Versuch, mich mit diesem Thema zu beschäftigen, soll vielmehr aus der Sicht eines evangelischen Gemeindepfarrers geschehen, der bis heute in seinem Beruf gern arbeitet, aber immer schon ein ausgeprägtes politisches und kulturelles Interesse hat und den deshalb die Überschneidungen, Abgrenzungen  und gegenseitigen Befruchtungen von Religion und Gesellschaft oft bewegen, manchmal aber auch verärgern.

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Meine persönliche Wertung des Reformationsgedenkens ist natürlich auch durch diese und andere kluge Texte der Gegenwart beeinflusst, mindestens genauso aber auch durch meine Biographie und durch Lesefrüchte aus den vielen Jahren meines Lebens. Zwar stamme ich aus dem Erzgebirge, aber die typische erzgebirgische Frömmigkeit habe ich in meiner Familie kaum erlebt, waren doch meine Eltern eher liberal-bürgerlich geprägt. Aber ich habe schon in Kindertagen die großen Ölgemälde von Luther und Melanchton in der Stadtkirche rechts und links vom Altar bewundert, die wohl fast schon die Funktion von Heiligenbildern hatten.  …..................................

Der Schulbesuch war nun schon ziemlich stark durch die Kirchenfeindschaft des SED-Staates geprägt. Sehr gut in Erinnerung habe ich bis heute die geringschätzende und verachtende Darstellung Luthers bei der Beschäftigung mit den Bauernkriegen, und auch Thomas Müntzer wurde da fast ausschließlich als Revolutionär und nicht als Pfarrer aufgezeigt. Auch als Schöpfer der deutschen Schriftsprache spielte Luther eher eine kleine Rolle. In späterer Schulzeit - so weiß ich noch - war ich ein wenig stolz darauf, dass in den Lehrbüchern der Luthersche Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“ von Friedrich Engels als die „Marseillaise der Reformation“ bezeichnet worden war; wahrscheinlich war ich über jede positive Wertung Luthers in der Schule damals froh…………….                                                                        

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Bild: Heiner Sandig  ©


Bild: Evangelische Kirche Hessen und Nassau ©