Veranstaltungen und Reisen 2016

der Vereinigung ehemaliger Mitglieder des Sächsischen Landtages e.V.

Vor dem Landtag zu Sachsen-Anhalt in Magdeburg, vorne 2. von links, LTP Hardy Peter Güssau, hintere Reihe, 2. von rechts, der Vorsitzender der Schwerstervereinigung aus Sachsen-Anhalt, Ulrich Seidel


Eisleben, erstmals 1069 urkundlich erwähnt, gehört dem Bund der Lutherstädte an und ist mit Wittenberg in der Stiftung der Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt vereint. Martin Luther wurde als erster Sohn des Bergmanns Hans am 10. Nov. 1483 in Eisleben geboren. So führte der erste Weg auch in die St. Petri-Pauli Kirche, in der Martin Luther, einen Tag nach seiner Geburt, getauft wurde. Die St. Petri-Pauli Kirche, in den Jahren 2011-2012 grundlegend saniert und zu einem „Zentrum Taufe“ gestaltet, bot ein Bild, das lange in Erinnerung bleiben wird, ob ihrer freundlichen, hellen und schlichten Erscheinung, ganz im Sinne der Reformation. Vor 500 Jahren, 1517 hatte Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen.

Ein Gang über dem Markt von Eisleben zur Andreaskirche, in der Luther gepredigt und von dort auch zur letzten Ruhestätte gebracht, führte uns am Elternhaus und am Sterbehaus, in dem Luther am  18. Februar 1546 verstarb, vorbei, letztendlich zu Luthers Geburtshaus, in dessen Nähe ein Besucher- und Ausstellungszentrum entstanden ist.  Hier erhielten wir nochmals einen Überblick zu Eisleben und zum Mansfelder Land, das auch einmal zur Sächsischen Krone gehörte.  Der Blick in die Gegenwart blieb nicht aus, neben vielen positiven Entwicklungen, bleibt dennoch einiges zu tun, z.B. hier die Arbeitsmöglichkeiten zu verbessern. Optimismus ist durchaus angebracht. Danach ging es weiter nach Magdeburg, der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt.

Magdeburg, die altehrwürdige und einst mächtige Metropole an der Elbe hatte im 2. Weltkrieg mächtig gelitten und war weitgehend zerstört. Die Zerstörung durch die Alliierten galt insbesondere der in Magdeburg ansässigen Schwerindustrie, aber auch weite Teile des historischen Altstadtkerns waren betroffen. Beeindruckt waren wir von der Aufbauleistung, insbesondere der nach der friedlichen Revolution und diese setzt sich fort. Investiert wurde nicht nur in die historische Altstadt, mit dem Dom, dem Kloster Unser Lieben Frauen, Magdalenenkapelle, Petrikirche und Wallonerkirche, sondern auch in die Wohnsubstanz, in die Forschung und Entwicklung, die TU Otto von Guericke, den Sport und in die Industrie, die sich langsam wieder erholt. Magdeburg ist eine moderne Stadt mit historischem Flair und dem Glanz von Reichtum und Mächtigkeit.

Nach dem Einchecken im „Maritim“, ging es auch gleich zum Nachtwächterspaziergang durch die Altstadt. Der Nachtwächter war allerdings eine Nachtwächterin. Unsere Geschichtskenntnisse wurden aufpoliert, die Lücken wieder gefüllt.

Magdeburg erstmals urkundlich erwähnt 805 und heute als Otto-Stadt bezeichnet. Zunächst durch Otto I. begründet. Otto I. der Große (geb. 912; gest. 973 ) aus dem Geschlecht der Liudolfinger war ab 936 Herzog von Sachsen und König des Ostfrankenreiches, ab 951 König von Italien  Nach dem Sieg des ostfränkischen Herrschers Otto I. über Ungarn, trug Papst Johannes XII. Otto I. die Kaiser Krone an. Am 2. Februar 962  wurde Otto I. zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches in Rom gekrönt. Das Frankenreich war endgültig geteilt. Im Jahr 968 gründete er ein Erzbistum in Magdeburg, jener Stadt, die wie keine zweite mit seinem Nachleben verbunden ist. Das Erzbistum war für Otto die entscheidende Voraussetzung für die Christianisierung der Slawen, die er 955 besiegt hatte. Was ihm auch den Nimbus eines Retters der Christenheit eintrug. Magdeburg wurde zu einer der mächtigsten Kaiserpfalzen der Ottonen. Der Magdeburger Dom wurde ab 1207 als Kathedrale des Erzbistums Magdeburg gebaut und im Jahr 1363 geweiht, an der Stelle, an der einst, das St. Mauritius-Kloster stand. Magdeburg ist eines der Zentren der Reformation. Es wurde im 30 jährigen Krieg vollständig zerstört. Danach wurde Magdeburg wieder aufgebaut als Festungsstadt und später als eines der industriellen Zentren Deutschlands. Teil der bedeutenden Achse: Berlin - Magdeburg - Braunschweig - Hannover - Ruhrgebiet. Der Mittellandkanal wurde dafür als wichtige Wasserstraße errichtet, um Steinkohle in die Industriezentren und Industriegüter in den Wirtschaftskreislauf zu transportieren.

Am 12.06. waren wir den ganzen Tag unterwegs. Zunächst die große Stadtrundfahrt, mit vielen Halts, danach das Wasserstraßenkreuz Magdeburg. Im Rahmen des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 17  errichtet, ist es das einzige Verkehrsprojekt Deutsche Einheit, das sich auf Wasserstraßen bezieht. Es ist als leistungsfähige europäischen Wasserstraße ausgebaut - die Wasserstraßen-verbindung Hannover - Magdeburg - Berlin. Dazu gehören die Bauwerke:

Sparschleuse Rothensee

Schiffshebewerk Rothensee (vorhanden)

Kanalbrücke über die Elbe

Doppelsparschleuse Hohenwarthe

Schleuse Niegripp (vorhanden)

verbindende Kanalstrecken.

Quelle: Jörg Schönebaum

Am späten Nachmittag lag dann noch die GRÜNE ZITADELLE VON MAGDEBURG, unübersehbar am Breiten Weg, errichtet nach Entwürfen von Friedensreich Hundertwasser, vor uns. Im Kontrast zum Landtag von Sachsen-Anhalt stehend, passte dieses imposante, alternative Bauwerk ins Ensemble, ist es doch als  "Oase für Menschlichkeit und für die Natur in einem Meer von rationellen Häusern" gedacht und das Gebäude wirkt auch so.

Am Abend schloss sich dann Im Hotel, im Saal Bonn, ein Treffen mit unserer Schwestervereinigung an. Diese war gern unserer Einladung gefolgt. Nach dem Austausch der Grußbotschaften von Präsidentin von Fritsch und dem Vorsitzenden Seidel gingen wir zum gemütlichen Teil über, mit langen Gesprächen zum Thema „Weist Du noch …“.

Den Abschluss in Magdeburg am Montag, den 13.06.,bildete der Besuch im Landtag zu Sachsen-Anhalt. Empfangen wurden wir vom Präsidenten Hardy Peter Güssau und dem Vorsitzenden unserer Schwerstervereinigung Ulrich Seidel. Der Landtag befindet sich Am Domplatz, genau gesagt Am Domplatz 6 in einem historischen „Mehrzweckgebäude“. Er ist modern und hell ausgestattet und bietet den Abgeordneten gute Arbeitsmöglichkeiten, für gute, bürgernahe Politik, zum Wohle des Landes Sachsen-Anhalt. Zunächst hatten wir eine Führung durch Gebäude, mit Probesitzen im Plenarsaal, der auf uns einen sehr kompakten Eindruck machte.

Abschließend wurden wir vom Landtagspräsidenten im Gebäude der Nord-LB zum Essen eingeladen, an dem auch Landtagsabgeordnete verschiedener Fraktionen und Vizepräsident Wulf Gallert teilnahmen

Der zweite Otto, der den Namen Otto-Stadt begründete, ist Otto vo Guericke. Otto von Guericke, der studierte Jurist, Festungsbaumeister, Bürgermeister von Magdeburg und eben der Erfinder der Magdeburger Halbkugeln zum Nachweis des Vakuums und des Luftdruckes. Für seine Verdienste wurde er von Kaiser Leopold I. Zu Lebzeiten geadelt. Heute trägt die bedeutende TU Magdeburg seinen Namen. Sie ist eine Wissenschaftsquelle auch für die Region.

Quelle: Landtag/Viktoria Kühne

Zu Ende war damit die Jahresreise noch nicht. Es ging nach Merseburg, eine der ältesten Städte Mitteldeutschlands. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Merseburg 880/899. Nach 919 wurde der Ort von König Heinrich I. zu einer Pfalz ausgebaut. Merseburg war vom 10. Jahrhundert bis zur Reformationszeit Bischofssitz und ein bedeutendes religiöses Zentrum. Auch hier predigte Martin Luther. Schloss, Kloster und Dom bilden eine imposante Kulisse. In der Neuzeit ist Merseburg durch die bedeutende Universität Halle-Merseburg, die den Namen „Martin Luther-Universität“ bekannt geworden. Durch die Nähe der Leuna-Werke hat die Chemische Fakultät einen weltweiten Ruf erlangt.

Ausgewählt hatten wir uns den Merseburger Dom St. Johannes und St. Laurentius. Dieser war jahrhundertelang Zentrum des Bistums Merseburg sowie des Hochstifts gleiches Namens. Der Merseburger Dom St. Johannes und St. Laurentius ist eines der herausragenden Baudenkmäler an der Straße der Romanik. Im Merseburger Dom ist seit 1654 das Erbbegräbnis der wettinischen Sekundogenitur Sachsen-Merseburg untergebracht, die den Dom als Hofkirche nutzte. Diese sogenannte Fürstengruft ist ein bedeutendes Denkmal barocke Bestattungskultur.

Danach stiegen wir Wissens schwanger in unseren Reisebus und alle dachten wow, was für eine schöne Jahresreise, verbunden mit einem Dankeschön an unsere Vizepräsidentin, Uta Windisch.

Quelle: Wikipedia

Quelle: Wikipedia

 Jahresreise der Vereinigung vom 11.06. – 13.06.2016

Magdeburg/Landtag von Sachsen-Anhalt